Tesla mit zweitem Gewinnrückgang in Q2

Der Elektroautohersteller hat zum zweiten Mal in Folge einen deutlichen Gewinnrückgang verzeichnet. Im Zeitraum von März bis Juni dieses Jahres erzielte das Unternehmen einen Gewinn von etwa 1,48 Milliarden Dollar (1,36 Mrd Euro), was einem Rückgang von 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Umsatz stieg zwar um zwei Prozent auf 25,5 Milliarden Dollar (23,5 Mrd Euro), jedoch war dies hauptsächlich auf das Geschäft mit Energie und Stromspeichern zurückzuführen, das sich auf drei Milliarden Dollar verdoppelte. Im Kerngeschäft, dem Verkauf von Elektroautos, gingen die Erlöse um sieben Prozent auf rund 19,9 Milliarden Dollar zurück.

Der Aktienkurs von Tesla fiel im nachbörslichen Handel zeitweise um mehr als drei Prozent. Der Elektroautopionier spürt zunehmend die Abkühlung des Marktes und die wachsende Konkurrenz anderer Hersteller. Im zweiten Quartal sanken die Auslieferungen um knapp fünf Prozent auf etwa 444.000 Elektroautos, was jedoch immer noch über den Erwartungen der Analysten lag. Im vergangenen Jahr lieferte Tesla insgesamt rund 1,8 Millionen Fahrzeuge aus. Für das laufende Jahr gibt es noch keine konkrete Prognose.

Trotz sinkender Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorjahr und entgegen dem Trend einer selbst angezettelten Rabattschlacht hat Musk die Preise für die Modelle S und X plötzlich angehoben. Tesla sieht sich weiterhin „zwischen zwei Wachstumswellen“ und plant, im nächsten Jahr neue Produkte einzuführen, um einen Schub zu erzielen. Dazu gehört auch die Vorstellung eines Robotaxis, das jedoch erst später auf die Straßen kommen dürfte. Die Pläne für ein günstigeres Modell, das die Verkäufe ankurbeln könnte, sind noch unklar.

Statement von Tesla:

Teslas Q2 2024 Shareholder Update hob mehrere wichtige Errungenschaften und Entwicklungen hervor. Das Unternehmen erweiterte sein Fahrzeugangebot weltweit, indem es neue Versionen des Model 3 und Y sowie neue Lackierungsoptionen einführte. Die Auffrischung des Model 3 verlief weiterhin erfolgreich und Tesla arbeitet daran, weitere Versionen des Model 3 für den IRA-Steuergutschrift zu qualifizieren. Die Produktion des Cybertruck verdreifachte sich im Vergleich zum Vorquartal und soll bis Ende 2024 profitabel sein. Die Vorbereitungen für das Semi-Werk laufen weiter, die Produktion soll bis Ende 2025 beginnen. Giga Berlin begann mit der Produktion von Rechtslenkerfahrzeugen und lieferte seine ersten Einheiten an Tesla UK aus.

Im Bereich KI und Hardware brachte Tesla eine Version von FSD Supervised auf den Markt, die hauptsächlich auf Eye-Tracking-Software zur Überwachung der Fahreraufmerksamkeit setzt. Das Unternehmen konzentrierte sich auch auf die Verringerung von Eingriffen und die Verbesserung des Fahrkomforts. Teslas Optimus führt nun seine erste Aufgabe beim Handling von Batterien in einem der Werke aus und die Süderweiterung von Giga Texas, die das größte Cluster von H100s beherbergen wird, befindet sich in der Endphase.

Im Bereich Fahrzeug- und andere Softwareverbesserungen wurden über kostenlose OTA-Softwareupdates vorgenommen. Das Frühjahrsrelease beinhaltete eine vollbildige Fahrzeugsteuerungsansicht im Parkmodus, verschiedene andere Benutzeroberflächenverbesserungen, eine native Audible-App und einen berührungslosen Kofferraum für Fahrzeuge mit der entsprechenden Hardware.

Im Bereich Batterie, Antriebsstrang und Fertigung produzierte Tesla im 2. Quartal 50 % mehr 4680-Zellen als im 1. Quartal und verzeichnet weiterhin Kosteneinsparungen. Im Juli begann das Unternehmen mit der Fahrzeugprüfung für den ersten Cybertruck-Prototypen mit hauseigenen Trockenkathoden-4680-Zellen, was einen bedeutenden Meilenstein bei der Kostenreduzierung darstellt, sobald es in großem Umfang eingesetzt wird.

Schließlich erreichten Tesla Megapack und Powerwall im 2. Quartal einen Rekord bei der Bereitstellung und verzeichneten insgesamt 9,4 GWh an Speicherbereitstellungen. Powerwall 3 ist nun auch im Vereinigten Königreich, Kanada und Deutschland erhältlich, zusätzlich zu den USA.


Quellen:

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